Das FSH liegt unmittelbar nordwestlich oberhalb der Theresienwiese. Mit einer Verkaufsfläche von insgesamt rund 40.000 m² und etwa 100 Geschäften gilt das im Juni 2019 neu eröffnete Einkaufszentrum als das viertgrößte Münchens. Den ehemaligen Wohn- und Handelskomplex der Siebzigerjahre haben der Hamburger Investor, die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB), und die Bayerische Hausbau in Kooperation zu einem Einkaufsquartier entwickelt, wobei die Flächen getrennt voneinander betrieben werden. Auf dem Grundstück der HBB befindet sich der dreigeschossige Gebäudeteil mit 25.000 m² Verkaufsfläche. Der nördliche Abschnitt mit anteiliger Tiefgarage liegt im Eigentum der Bayerischen Hausbau. Der Einzelhandelssockelbau mit den sich darüber sich erhebenden Wohnhochhäusern dominiert in Größe und Höhe die Schwanthalerhöhe.
Historie
Im Jahr 1969 wurden die auf der Schwanthalerhöhe befindlichen alten Bierkeller von Hacker Bräu und Pschorr abgerissen. Nach Plänen der Architekten Ernst Maria Lang, Klaus von Bleichert und Gernot E. Carr entstand von 1969 bis 1974 das „Hacker-Zentrum“. Der Komplex befindet sich seit Jahrzehnten im Bestand der Bayerischen Hausbau. Im Laufe der Jahre wurden an dem Baukomplex zahlreiche An- und Umbaumaßnahmen durchgeführt. Am Platz des heutigen zentralen Teils des FSH befand sich zuletzt ein großes Einrichtungshaus, welches bis 2013 betrieben wurde. Der Hamburger Investor Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) erwarb die Flächen des ehemaligen Möbelhauses mit dem Ziel, sie in ein auf den Standort zugeschnittenes Einkaufsquartier zu verwandeln. Das von der HBB geplante Einkaufsquartier und das auf dem Nachbargrundstück von der Bayerischen Hausbau projektierte Nahversorgungszentrum treten gemeinsam unter dem Namen „Forum Schwanthalerhöhe“ auf. Ziel der Planung war es, das Quartier mit einem möglichst einheitlichen Erscheinungsbild zu revitalisieren und an die zeitgenössische Architektursprache anzupassen, ohne die Wurzeln der 1970er-Jahre Architektur zu verleugnen, sowie eine inhaltliche Abstimmung der beiden Zentren mit Handel, Gastronomie und öffentlichen Nutzungen. Die Kubatur des Bestandsgebäudes wurde dabei weitestgehend erhalten. Insbesondere sollte auch eine Modernisierung der Fassaden des Einzelhandelssockels erfolgen. So wurden sämtliche Fassaden der Bestandsbebauung − dem historischen Kontext folgend − mit modernsten Baustoffen, wie etwa ultraleichtem Architekturbeton, erstellt. Dabei wurde großer Wert daraufgelegt, nachträglich angebrachte Elemente zu entfernen und das Bild der horizontalen Bandfassade des ursprünglichen Entwurfs zu unterstreichen. Die geplanten Fassaden beider Gebäude harmonieren hinsichtlich ihrer Materialität und wurden auf die verbindende Freianlagengestaltung abgestimmt, um den Gesamteindruck des Gebäudeensembles weiter zu stärken. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde auch die Durchwegung des Komplexes optimiert. Es entstand ein von allen Seiten barrierefrei zugänglicher, vergrößerter Innenhof als zentraler Anlaufpunkt. Auch hier wurden die Fassaden entsprechend der Gestaltung der Außenfassaden modernisiert. Sowohl zur Schießstättstraße als auch zur Theresienhöhe hin entstanden neue repräsentative Eingangsbereiche. Von Anfang 2018 bis Anfang 2019 wurde die Fassade des Forums Schwanthalerhöhe vollständig angebracht. Auf etwa 2.300 m² Fassadenfläche prägen fast 1.300 einzelne Weißbetonplatten aus Ducon das Erscheinungsbild des Gebäudes. Seit der endgültigen Fertigstellung und der Eröffnung des Quartierzentrums im Juni 2019 können Besucher auf dem neu strukturierten Areal die Handels- und Gastronomieangebote nutzen. Das auf Nachhaltigkeit und Vielfalt ausgerichtete Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von etwa 240 Mio. Euro.