Ältestes Hochhaus instandgesetzt
Aus einer Entfernung von über 20 Kilometern ist es bereits zu erblicken: Das Hotel Warszawa in Polens Hauptstadt Warschau. Das Gebäude mit seinen 16 Stockwerken und einer Höhe von 66 Metern wurde bereits zwischen 1931 und 1933 erbaut und galt damals als das höchste Gebäude in Polen und das zweithöchste in Europa. Ursprünglich diente es der englischen Versicherungsgesellschaft Prudential als Hauptsitz und erfüllte damit seinen Zweck als Bürogebäude im Zentrum von Warschau. Das Gebäude wurde in Stahlskelett-Bauweise erbaut und im Stil des Art Déco gestaltet. Nach dem Krieg standen nur noch das Stahlgerüst und Konstruktionselemente aus Beton im unteren Bereich, die restliche Bausubstanz war zerstört. Nach seinem Wiederaufbau zu Beginn der 1950er Jahre diente das Gebäude von 1954 bis 2002 als Hotel, danach blieb es lange Zeit ungenutzt bis es eine Hoteliersfamilie aus Krakau renovieren ließ und es Ende 2018 als luxuriöses Fünf-Sterne-Hotel Warszawa wiedereröffnete. Auch heute besitzt das Gebäude 16 Stockwerke und zwei Untergeschosse, in denen Restaurant und Bar, Café sowie der Spabereich untergebracht sind. In den übrigen Stockwerken befinden sich 142 individuell eingerichtete Luxuszimmer und Appartements.
Historischer Beton in Szene gesetzt
Im Innenbereich des Hotels dominieren Materialien wie Beton, Holz, Naturstein, Kupfer und Glas. Sie finden sich in der gesamten Lobby, in den Zimmern, im Spabereich und im Restaurant wieder. Während der Renovierung legten die Handwerker Betonfundamente frei und die Verantwortlichen entschieden, daraus einen Designakzent zu machen. „An den Decken befinden sich historische Konstruktionselemente aus Beton, die bewusst als Gestaltungselement gezeigt werden. Dem Investor war es wichtig, vor allem diese historischen Betonelemente aus der Bauzeit zu präsentieren. Dazu gehört auch der Bereich der Untergeschosse, dort sind die historischen Betonkonstruktionen auch im Hotelrestaurant zu sehen. Sie werden hier bewusst mit anderen, wärmer anmutenden Materialien kombiniert, wie zum Beispiel mit Holz oder Kupfer. Die historischen Betonelemente an den Decken ergänzten die Architekten zum Teil an den Wänden mit neuen Betonimitationen, die mit Hilfe eines Beton-Feinspachtels gestaltet wurden“, berichtet Diplom Restauratorin Dorothea Smatloch-Klechowska, die die angewandten Technologien ausarbeitete und auch bei der Farbgestaltung der Wand- und Deckenbereiche beratend zur Seite stand. „Zu den größten Herausforderungen zählten unter anderem auch die Rissbildung im Putz, die wahrscheinlich entstand, weil die Putze im Innenbereich zu schnell abbanden, und die Erstellung eines Farbkonzepts, das neutral sein sollte, und vor allem die Retusche der historischen Betonelemente, die auf keinen Fall neu aussehen durften“, erinnert sich die Restauratorin.
Die historischen Konstruktionselemente aus Beton stammen aus der Bauzeit, also aus den 1930er Jahren. „Der Beton befand sich entsprechend der Geschichte des Gebäudes in einem schlechten Zustand: Entweder waren die Betonoberflächen verputzt oder durch den Krieg stark verschmutzt“, erläutert Smatloch-Klechowska. Nach der Freilegung und Säuberung des Betons und einer Retuschierung durch einen Künstler entschieden sich die Verantwortlichen bei den Betonbereichen in den Untergeschossen für Keim Concretal-Lasur. Diese Beschichtung von Keimfarben legt sich halbtransparent über die Betonoberfäche und kann so optische Mängel ausgleichen. Generell muten mineralische Lasuren auf Beton sehr viel natürlicher an als Kunststoffbeschichtungen, weil sie die natürliche Betonstruktur nicht überlagern. Keim Concretal-Lasur betont und erhält den Charakter des Materials.
In den Obergeschossen fanden sich etliche Rissbildungen an den Wänden. Auf den zerkratzten verputzten Oberflächen trugen die Handwerker Keim Intact, eine schlämmende und egalisierende Beschichtung für inhomogene Untergründe auf, die die Risse füllt und die Oberflächentextur gleichmäßig macht. Es folgte der Anstrich mit Keim Innotop Sol-Silikat-Farbe. Ausgewählte Putzflächen in den Zimmern bekamen zum Teil einen Anstrich mit Keim Restauro-Lasur.
Alt und neu kombiniert
Ist das Hotel Warszawa an seiner denkmalgeschützten Fassade mit Sandstein verkleidet, präsentiert sich das Nobu Hotel Warschau in einer ganz anderen Art: Es kombiniert einen historischen Bau mit einem neu errichteten, modernen Flügel. Der ältere Teil des sich ebenfalls im Zentrum der Stadt Warschau befindenden Luxushotels im Art-Déco-Stil stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert. Hier war früher das Hotel Rialto untergebracht. Das polnische Architekturbüro Medusa Group und das Designbüro Studio PCH aus Kalifornien gestalteten den neuen Erweiterungsbau. Das Hotel ist das zwölfte Haus der Nobu Marke, die von Oscar-Preisträger Robert De Niro und seinen Partnern, dem japanischen Starkoch Nobu Matsuhisa und dem Unternehmer Meir Teper, gegründet wurde. Nach einer dreijährigen Bauphase eröffnete das Gebäude der Nobu Hotelkette im August 2020: Auf einer Gesamtfläche von 11.830 Quadratmeter befinden sich nun 120 luxuriöse Zimmer, Konferenz- und Eventräume, ein Fitnessbereich sowie ein Restaurant.
Beton, Glas, Aluminium und Grün
Der neue Erweiterungsbau präsentiert sich von außen als eine klare moderne Konstruktion mit einem Mix hauptsächlich aus Glas, Beton und Aluminium an der Fassade. Schwarze Fertigbetonelemente gliedern die Fassade vertikal. Da das Gebäude an einer Ecke platziert ist, hat es einen V-förmige Grundriss: Hier kamen gebogene, jeweils versetzte Aluminium-Glas-Konstruktionen zum Einsatz, sodass die Ecken abgerundet sind. Auf den Vorsprüngen lockern Grünpflanzen den Beton-Glas-Mix auf. Am Übergang zum Altbau entschieden sich die Verantwortlichen auch aus Gründen der Nachhaltigkeit und der Umweltfreundlichkeit, die hier großgeschrieben werden, für eine komplett begrünte Wand.
Schwarze Akzente aus Beton
„Der Architekt hatte die Vorstellung von schwarz-abgetönten Betonelementen an der Fassade. Deshalb wurden alle Betonelemente mit schwarzen trockenen Pigmenten in Masse, also bei der Herstellung, abgetönt. Der Hersteller der Fertigteile entschied, die Betonelemente zusätzlich mit Keim Concretal-Lasur zu streichen, um einen einheitlichen und homogenen Farbton zu erreichen.“, erklärt Wojciech Laska, Niederlassungsleiter von Keim in Polen. Das Produkt Keim Concretal-Lasur ist absolut lichtbeständig, UV-stabil und unterstreicht die natürliche Schönheit von Beton. Laska erinnert sich: „Insgesamt wurden 150 Liter Concretal-Lasur und 200 Liter Concretal-Fixativ als Verdünnung verarbeitet. Den Abschluss bildete Keim Lotexan, ein farbloses, hydrophobierendes Schlussbehandlungsmittel auf Silan-/Siloxanbasis. Die matte Optik und die Halbtransparenz im Ergebnis waren für die Verantwortlichen die wichtigsten Faktoren, sich für diese Produkte zu entscheiden.“
Gestaltung und Schutz eines gefragten Materials
Beton ist heute ein angesagter Baustoff, gerade auch in Kombination mit anderen Materialien wie Holz, Glas und Metall. Die beiden Beispiele aus dem Hotelbereich sprechen für sich. Gleichzeitig machen sie deutlich, wie wichtig die Behandlung der Oberflächen des Betons ist, die seinen mineralischen Charakter bestimmen.
Dr. Alexandra Nyseth
Betonoberflächenbehandlung
Keimfarben GmbH, D-86420 Diedorf
www.keim.com
Hotel Warszawa
Architektur: Marcin Stępniewski-Janowski, Krakau
Produkte:
KEIM Concretal-Lasur in verschiedenen Farbtönen
KEIM Intact
KEIM Innotop
KEIM Restauro-Lasur
Hotel Nobu
Architektur: Medusa Group, Przemo Lukasik und Lukasz Zagala, Warschau
Produkte:
KEIM Concretal-Lasur Black
KEIM Concretal-Fixativ
KEIM Lotexan