Modern filigrane Fassade aus Architekturbeton

Berliner Bautradition neu interpretiert


Die Architektur des Prager Karrees im Berliner Stadthafenquartier interpretiert die hauptstädtische Bautradition des zweigeschossigen Sockelbereichs in zeitgemäßer Weise. Die auf Basis von Weißzement hergestellten, filigranen Fassadenplatten aus Betonwerkstein geben dem von Max Dudler entworfenen Bau eine moderne Leichtigkeit und Eleganz.

Das Stadthafenquartier gehört zur Europacity, einem nördlich des Berliner Hauptbahnhofs komplett neu entstehenden Stadtviertel, das aktuell eines der größten Baufelder Deutschlands ist. Dem derzeitigen Stadtentwicklungs-Paradigma folgend wird eine gemischte Nutzung durch Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Kultur angestrebt. In zentraler Lage mitten im Areal befinden sich die Baufelder Stadthafenquartier 11 und 12, die nach einem Entwurf von Max Dudler Architekten als zusammenhängender Block bebaut werden. Das repräsentativste Gebäude des Blocks liegt als siebengeschossiger, schützender Riegel und „Eckstein“ an der Heidestraße. Durch plastische Baukörperrücksprünge erhält die Blockrandbebauung eine charakteristische Physiognomie. Als städtebauliche Dominante soll das sogenannte Sammlerloft in der Höhe den Blockrand überragen und den Bezug zum nahegelegenen Museumsareal am Hamburger Bahnhof herstellen. Realisiert wurde die Fassade des hauptsächlich für Wohnzwecke konzipierten Ensembles von der GBJ Geithner Betonmanufaktur Joachimsthal. Die einzelnen Elemente sind nur 40 mm dick und 0,8 bis circa 6 m2 groß. Hergestellt wurden sie aus hochfestem Weißbeton (Dyckerhoff Weiss) der Druckfestigkeitsklasse C60/75. Der Beton wurde sandsteinfarben und anthrazit eingefärbt, die Oberfläche ist fein sandgestrahlt. Der hier realisierte zweigeschossige Sockelbereich folgt einer Berliner Bautradition, historisch wurde der in Berlin weit verbreitete zweigeschossige Sockelbereich meist mit Natursteinfassaden und teilweise sehr feingliedrig ausgeführt. Die Planer haben im neuen Prager Karree die Bauweise zeitgemäß mit Betonfertigteilen neu interpretiert, dabei aber die ursprüngliche Idee der Gestaltung mit individuellen Oberflächen, kleinteiligen Strukturen und abgesetzten Farbtönen bewahrt.

Den vollständigen Beitrag finden Sie in der Ausgabe 04 / 2021
Ausgabe 03/20
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