Pigments (IPG) bei Lanxess, überreichte den Preis in der Berliner Vertretung des Spezialchemie-Konzerns. Vor Gästen aus Politik, Bauindustrie und Wirtschaft stellte Hellwig in seiner Laudatio heraus: „Ricciottis graziles, zeitgenössisches Bauwerk fügt sich hervorragend in die historisch bedeutende Umgebung des Marseiller Hafens ein. Das ‚Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée‘ steht damit beispielhaft für die Symbiose aus Tradition und Moderne. Zeitgleich verbindet es Ästhetik mit Funktionalität. Mit unserer Initiative ‚Colored Concrete Works‘ möchten wir genau solche einzigartigen Bauwerke würdigen und zugleich die Bedeutung von farbigem Beton unterstreichen.“ Den zweiten Platz belegen Nils Buschmann und Tom Friedrich mit ihrem Projekt „Wohnbauten am Lokdepot“ in Berlin. Drittplatzierter ist Prof. Dr. Vasáros Zsolt mit „Rudapithecus Látványtár“, dem Landschaftsmuseum der ungarischen Kulturstätte „Spectacle Rudopithecus of Monkey Island“ in Rudabánya.
Komposition aus Bedeutung, Funktionalität und Farbwahl
Der Geschäftsbereich Inorganic Pigments hatte den Award im November 2016 weltweit ausgeschrieben. Bis zum 10. März 2017 war es Bauherren und Architekten möglich, sich mit bereits realisierten Bauprojekten aus aller Welt zu bewerben. Teilnehmen konnten jene, deren Gebäude nicht älter als fünf Jahre waren und die für die Realisierung Beton eingesetzt haben, der mit anorganischen Eisenoxid- oder Chromoxidpigmenten eingefärbt worden ist. Aus allen Einreichungen wählte die Jury das Projekt „Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée“ als Preisträger aus. Das Museum ist eines der spektakulärsten Frankreichs und zählt inzwischen zu den 50 meistbesuchten der Welt. Gleichermaßen hatten die Aspekte Funktionalität und Farbwahl großen Einfluss auf die Entscheidung der Jury. Die netzartige Betonstruktur, die das MuCEM umhüllt, öffnet sich dem Licht der provenzalischen Sonne, wodurch einzigartige Lichtspiele entstehen. An der äußeren Spitze des „Alten Hafens“ gelegen, dem kulturellen und historischen Zentrum Marseilles, bildet die dunkle Farbe des MuCEM einen stimmigen Kontrast zum Beige des geschichtsträchtigen Forts Saint Jean, das am Eingang zum Hafen thront. An diesem historisch bedeutsamen Ort bezieht Ricciottis Gebäude aus der lehrbuchmäßigen quadratischen Grundfläche und dem horizontalen Profil seine eigene Identität. Ferner hat Ricciotti Wert darauf gelegt, dass alle Formteile und 384 Paneele nahe dem Baugelände hergestellt und vorbereitet wurden, um durch kurze Wege die Umweltauswirkungen minimal zu halten und gleichzeitig durch den Einsatz lokaler Verarbeiter und Spezialisten die soziale Identifikation mit dem Bauwerk zu erhöhen.
Filigrane Leichtigkeit und massive Beständigkeit
Bewusst setzte Ricciotti bei der Realisierung des Projekts auf den Einsatz von schwarz durchgefärbtem Beton als Baumaterial. Das Bauwerk aus ultrahochfestem Beton zeigt, wie sich filigrane Leichtigkeit und massive Beständigkeit in technologischer Brillanz verbinden können. Ricciotti war es essenziell wichtig, dass sein markantes Bauwerk nicht mit dem Fort konkurriert, es sich aber dennoch von der Umgebung abhebt. Gleichzeitig wollte er aber sicherstellen, dass Optik und Oberflächenbeschaffenheit des Gebäudes langfristig makellos erhalten bleiben – trotz äußerer Einflüsse wie der feuchten und salzigen Seeluft. Ein Betonanstrich hätte in dieser Lage unmöglich dauerhaft Bestand haben können. Der Architekt entschied sich daher für die Durchfärbung des Betons mit den Pigmenten Bayferrox 330 und Bayferrox 318 von Lanxess. Diese Farbpigmente sind aufgrund ihrer ausgezeichneten Licht- und Wetterbeständigkeit dem für Beton veranschlagten Lebenszyklus von wenigstens 100 Jahren besonders geeignet. Rudy Ricciotti, geboren am 22. August 1952 in Kouba, einem Vorort der algerischen Hauptstadt Algier, ist Architekt und Ingenieur, der Abschlüsse an der Ecole d’Architecture de Marseille (1980) und der Ecole d’Ingénieurs de Genève (1974) erworben hat. Ricciotti wurde für seine architektonischen Bauwerke mit zahlreichen Auszeichnungen prämiert, unter anderem erhielt er 2006 den Grand Prix national de l’Architecture. Als Architekt von bedeutsamen Projekten in und außerhalb von Frankreich – wie dem „National Choreographic Centre“ in Aix-en-Provence, dem „Potsdamer Nikolaisaal“, der „Footbridge of Peace“ in Seoul oder dem Lütticher „International Centre of Art and Culture“ – erlangte er internationales Ansehen. Der Colored Concrete Works Award wurde erstmals 2012 an David Chipperfield für sein Projekt „Ciutat de la Justícia“ in Barcelona vergeben. 2015 erhielt der japanische Architekt und Raumdesigner Akihisa Hirata für den Apartmentkomplex „Alp“ in Akabane-Nishi, Tokio, den Award.
Praxisbeispiele für moderne Gebäudefarbgebung
Mit der Initiative „Colored Concrete Works“ möchte LANXESS, Hersteller von Eisenoxid-Farbpigmenten und von Chromoxidpigmenten, Architekten Impulse für die Arbeit mit farbigem Beton geben. „Jedes Jahr entstehen eine Vielzahl von Bauwerken, die mit unseren Farbpigmenten eigefärbt werden. Aus den Projekten, die wir als Referenzobjekte eingereicht bekommen oder selbst ausfindig machen, stellen wir die aus unserer Sicht bedeutendsten vor“, erklärte Thomas Pfeiffer, Vice President Region EMEA des Geschäftsbereichs Inorganic Pigments. Alle vorgestellten Case Studies sind jeweils in verschiedenen Sprachen unter www.colored-concrete-works.com im Internet zum Download erhältlich oder können von dort als gedruckte Ausgabe angefordert werden.
LANXESS Deutschland GmbHBusiness Unit Inorganic Pigments